Meditation mit Laute
Was Hopkinson Smith ausstrahlt, ist eine fast ausgestorbene Ästhetik. Ganz schlicht zaubert der amerikanisch-schweizerische Lautenist ein Programm, das von ihm wie von den Zuhörenden große innere Ruhe fordert. Schon sein Instrument, der Nachbau einer Renaissancelaute von Joel van Lennep, nötigt mit seinen zartesten Klängen das Publikum im Minoritensaal zu voller Aufmerksamkeit bei melancholischem John Dowland wie beim tänzerischen Anthony Holborne. Das styriarte-Motto fand sich in der Verwandlung verschiedener Stücke für die Laute, so etwa die barock anmutende Suite von Manuel Ponce. Auch wenn die Interpretation des 72-Jährigen keine Berge versetzt, ist doch vieles in seinem Spiel von erfreulicher Klarheit und zarter Begeisterung.
By Katharina Hogrefe (Kleine Zeitung, Graz)