Von den Metaphern
"Es gibt keine höhere Kunst der Laute als jene von Bach", sagt Hopkinson Smith. Und er muss es wissen, beschäftigt sich der Amerikaner doch seit Jahren intensivst mit dem Werk des Leipziger Genies. Diesfalls mit Sonaten und Partiten, im Original für Violine solo geschrieben und vom 53-Jährigen für sein Instrument transkribiert oder vielmehr transformiert. Bei der gestrigen Matinee im Meerscheinschlössl unterstrich er einmal mehr, dass er zu Recht als der Lautenmeister gilt und dass Perfektion nichts mit bloß perfekter Exekution zu tun hat: Verinnerlichung, Tiefgang und überzeugender Gestaltungswille sind seine Kraftfelder für jene Musik, die nach Smiths eigenen Worten "die Seele erfrischt, bei der man innehalten und genau zuhören muss".
by Michael Tschida (Kleine Zeitung, Steiermark, Austria)